Blumenwiese richtig mähen
Wir erhalten viele Fragen zur Pflege einer Blumenwiese. Vor allem zum Mähen. In diesem Artikel gehen wir näher auf das gewünschte Mahdregime für Ihre Wildblumenwiese ein. Lesen Sie, wie, wann und womit Sie Ihre Vegetation am besten pflegen.
Geschichte der Wildblumenwiese
Wildblumenwiesen entstanden einst unbewusst durch das Mähen und Heuen der Bauern. Im Winter sammelten sie das Heu als Futter für ihr Vieh. Durch diesen kontinuierlichen Prozess wurde der Boden ausgelaugt. So konnten Wildblumen wachsen und gedeihen. Wir können sagen, dass das Geheimnis einer erfolgreichen Wildblumenvegetation in einem gestörten Boden liegt. Deshalb orientieren wir uns bei der Bewirtschaftung unserer heutigen Blumenwiesen an den jahrhundertealten Praktiken der alten Bauern.
Warum eine Blumenwiese mähen?
Das Mähen einer Blumenwiese mag hart klingen, aber es bringt mit Sicherheit das Beste aus der nächsten Blüte hervor. Es ist wichtig, eine mehrjährige Blumenwiese zu mähen, um das Aufkommen von Gräsern und Unkräutern zu unterdrücken. Gräser gehören zu einer Blumenwiese und es ist sicher nicht schlecht, wenn sie in begrenzter Menge vorhanden sind. Lässt man sie jedoch wuchern, geht das oft auf Kosten der Wildblumen. Dann besteht die Gefahr der Vergrasung. Wer mäht, erhält die Vielfalt der Blumenarten. Bei extensiver Mahd ist die Gefahr groß, dass unerwünschte Vegetation die Oberhand gewinnt. Außerdem kommt es häufig vor, dass eine bestimmte Blumenart dominiert.
Wann sollte eine Blumenwiese gemäht werden?
Die meisten Blumenwiesen können dreimal im Jahr gemäht werden. Die Häufigkeit des Mähens steht in direktem Zusammenhang mit dem Nährstoffzustand des Bodens. Auf nährstoffarmen Böden reicht ein Schnitt gegen Ende der Blütezeit im September. Mäßig nährstoffarme bis nährstoffreiche Böden sollten zweimal zwischen Mai und September gemäht werden. Sehr nährstoffreiche Böden können dreimal im Jahr gemäht werden.
Der erste Schnitt erfolgt etwa im März, kurz vor Frühlingsbeginn, wenn alles zu wachsen beginnt. Der zweite Schnitt kann zwischen Juni und August erfolgen. Es mag absurd klingen, während der Blütezeit zu mähen, aber es ist sehr wichtig, um die Struktur der Blumenwiese zu erhalten. Der letzte Schnitt erfolgt im Herbst nach der Blüte.
Eine Wildblumenwiese ist also sehr pflegeleicht. Vergleichen Sie sie zum Beispiel mit einem Zierrasen, den Sie während der Wachstumsperiode einmal pro Woche oder alle zehn Tage mähen.
Wie mähe ich eine Blumenwiese?
Es gibt drei Möglichkeiten, eine Blumenwiese zu mähen. Welche Methode am besten geeignet ist, hängt von der Größe der Blumenwiese, ihrer Komplexität und der zur Verfügung stehenden Zeit ab.
Wenn Sie eine kleine Blumenwiese haben, können Sie die Vegetation mit einer Sense mähen. Dies ist eine traditionelle Mähmethode. Es ist eine zeitaufwändige Arbeit, aber sie passt perfekt zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung Ihrer Blumenwiese. Insekten werden nicht gestört. Endlich gehören das Dröhnen und der Gestank von Benzinmotoren der Vergangenheit an. Bei der Benutzung machen Sie eine Vorwärtsbewegung und die Sense erledigt den Rest, indem sie das Gras und die Pflanzen schneidet.
Die zweite Methode zum Mähen einer Blumenwiese ist der Einsatz eines Fadenmähers. Mähen Sie die Wildblumen und das Gras, sammeln Sie das Schnittgut und kompostieren Sie es gegebenenfalls. Verwenden Sie einen Benzinmäher? Wenn ja, tragen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit eine Schutzbrille und Ohrstöpsel. Ein Fadenmäher ist sehr praktisch, um Vegetation an unzugänglichen Stellen wie Bäumen und Sträuchern zu schneiden. Er ist ideal für die Bearbeitung kleiner bis mittelgroßer Wildblumenstreifen.
Zum Mähen größerer Flächen eignet sich am besten ein Aufsitzmäher. Idealerweise mit Auffangbehälter, damit das Schnittgut sofort entsorgt werden kann. Stellen Sie die Messer auf die höchste Position, damit sie über die Pflanzen schneiden.
Schnittgut liegen lassen oder sofort entsorgen?
Unabhängig von der Mähmethode ist es sehr wichtig, das Schnittgut sofort zu entsorgen. Ziel ist es, den Boden zu zerkleinern. Für viele Gärtnerinnen und Gärtner klingt das wie eine verrückte Idee. Aber Wildblumen wachsen am besten auf kargen, nährstoffreichen Böden. Wenn Sie das Schnittgut sofort entfernen, bleiben weniger Nährstoffe für Gräser und Unkräuter im Boden. Und das ist für Ihre Wildblumenwiese sehr wünschenswert.
Oft wird angenommen, dass man das Schnittgut ein bis zwei Wochen liegen lassen soll, damit die Samen aus den Pflanzen fallen können. Das ist absolut unnötig und wirkt sich sogar negativ auf den Artenreichtum aus. Die Stauden bilden eine Rosette oder einen Rasen und kommen von selbst wieder. Außerdem fallen vor und während des Mähens viele Samen auf den Boden, die ebenfalls wieder auskeimen.
In Etappen mähen
Ein weiterer Tipp ist, die Wildblumenwiese abschnittsweise zu mähen. Das reduziert zunächst den Arbeitsaufwand. Außerdem haben Insekten so die Möglichkeit, auf eine andere Stelle im Garten auszuweichen. So verhindern Sie, dass das geschaffene Ökosystem zusammenbricht. Wer hier und da etwas Vegetation stehen lässt, gibt der Natur eine Chance.
Klappertopf in der Blumenwiese
Der Klappertopf ist ein Halbparasit von Gräsern und kann in Blumenwiesen ausgesät werden, in denen Gräser vorkommen. Die Pflanze wächst am besten auf mäßig nährstoffreichen Böden. Der Klappertopf bewirkt, dass die Gräser etwas zurückgedrängt werden. Die Blumen können sich besser entwickeln.
Mähen Sie die Gräser Ihrer Blumenwiese kurz, damit die Blumensamen in den Boden gelangen. Klappertopf kann nur im Sommer nach der Aussaat gemäht werden. Genauer gesagt können Sie die Pflanze ab Juli mähen. Die Pflanze sät sich leicht selbst aus, sodass bei richtiger Pflege der Klappertopf für die nächsten Jahre gesichert ist.