16/08/2023 - 08:57

Wie legt man eine Blumenwiese an?

Eine mehrjährige Blumenwiese blüht jedes Jahr mit bunten Blumen, die den Garten schmücken und Insekten Nahrung und Unterschlupf bieten. Sie ist ein natürlicher Lebensraum für Bestäuber. Doch nicht nur Insekten profitieren von einer Blumenwiese. Unzählige Studien haben gezeigt, dass wir gesünder und weniger gestresst sind, wenn wir eine Blumenwiese in unserer unmittelbaren Umgebung haben. Es gibt also viele Gründe, Wildblumen auszusäen! Die Anlage und Pflege von Blumenwiesen sollte jedoch nicht unterschätzt werden. Es ist etwas komplizierter, als einfach nur zu säen und zu warten, bis die Blumen wachsen. Um lange Freude an einer artenreichen Blumenwiese zu haben, bedarf es einiger Fachkenntnisse. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie eine Blumenwiese erfolgreich anlegen.

Was ist eine Blumenwiese?

Eine Blumenwiese ist ein Feld mit verschiedenen Arten von (Wild-)Blumen, Kräutern und manchmal Gräsern. Eine Blumenwiese bietet Vögeln, Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten eine hervorragende Nahrungsquelle mit Nektar, Samen und Pflanzen. Sie bieten ihnen auch Unterschlupf, Nist- und Brutplätze. Eine Blumenwiese erhöht die Artenvielfalt und bringt die Natur wieder ins Gleichgewicht. Blumenwiesen können in jeder Größe angelegt werden: vom kleinen Stadtgarten bis zur großen Wiese.

Vorteile einer Blumenwiese

Blumenwiesen passen in eine klimaresistente Umgebung. Nicht umsonst sehen wir immer häufiger, dass Grünflächenverwalter Rasenflächen in Blumenwiesen umwandeln. Wildblumen wurzeln tiefer und sind vielfältiger als (Rasen-)Gräser. Dadurch können die Pflanzen starke Regenfälle besser überstehen. Gleichzeitig bleiben sie in Trockenperioden länger grün. Blühende Vegetation trägt durch Verdunstung zur Abkühlung der Umgebung bei. In städtischen Gebieten kann dies einen erheblichen Unterschied von einigem Grad ausmachen.

Blumenwiesen spielen eine wichtige Rolle bei der Wiederherstellung der Artenvielfalt in unserem Land. Erfreulicherweise findet dieses gesellschaftliche Anliegen immer mehr Unterstützung. Mehr als die Hälfte der in Deutschland vorkommenden Bienenarten sind heute vom Aussterben bedroht. Das liegt vor allem am Mangel an Nahrung und Nistmöglichkeiten. Mit einer Blumenwiese sorgen Sie für diese Grundbedürfnisse.

Eine Blumenwiese ist wertvoll für die Natur, für die Tiere … und für die Menschen! Und nicht zuletzt ist sie wunderschön bunt. Sie verschönert Ihren Garten und bietet viele Vorteile gegenüber einem herkömmlichen Rasen. Eine Blumenwiese ist zum Beispiel kostengünstiger, pflegeleicht und kann sowohl in kleinen als auch in großen Gärten angelegt werden.

Anlegen einer Blumenwiese: Was ist zu beachten?

Damit Ihre Blumenwiese ein voller Erfolg wird, sollten Sie zunächst überlegen, was Ihnen zur Verfügung steht. Die gute Nachricht ist, dass schon ein Quadratmeter ausreicht, um eine Blumenwiese anzulegen. Sie brauchen also keine Hektar Land, um etwas für die Natur zu tun. Sie können so groß werden, wie Sie wollen. Vielleicht können Sie ein Stück Rasen umpflügen und in eine Blumenwiese verwandeln.

Entscheiden Sie, wo Sie die Blumenwiese säen wollen. Blumen können in der Sonne oder im Halbschatten ausgesät werden. Die meisten Pflanzen brauchen mindestens vier Stunden Sonne pro Tag, um gut zu wachsen. Auch die Bodenbeschaffenheit ist wichtig. Die Pflege einer Blumenwiese auf leichtem Sandboden ist ganz anders als die Pflege einer Blumenwiese auf schwerem Tonboden. Letzteres ist viel schwieriger, da diese Böden sehr nährstoffreich sind. Schließlich gibt es spezielle Blumenmischungen, die auf die Bodenbeschaffenheit abgestimmt sind. Mit einem Bodentest können Sie feststellen, ob der Boden nährstoffarm, mäßig nährstoffreich oder sehr nährstoffreich ist.

Gibt es dort, wo Sie eine Blumenwiese anlegen wollen, bereits Vegetation? Es kann sein, dass dort bereits Gras oder Unkraut wächst. In diesem Fall ist es wichtig, diese zu entfernen. Es gibt immer Ausnahmen, aber die allgemeine Empfehlung ist, Blumensamen auf dem nackten Boden auszusäen. Die Samen müssen mit dem Boden in Kontakt kommen, damit sie keimen können. In einem dichten Rasen haben sie also keine Chance. Wenn Sie Blumen mitten in den Rasen säen, werden sie irgendwann vom Gras verdrängt. Das sollte man auf jeden Fall bedenken. Vielleicht bietet ein anderer Platz im Garten bessere Erfolgsaussichten.

Wenn Sie sich für eine geeignete Stelle entschieden haben, sollten Sie sich fragen, was Sie erreichen wollen. Geht es vor allem darum, die Artenvielfalt zu fördern? Eine mehrjährige heimische Blumenmischung mit Wirtspflanzen trägt am meisten zur Artenvielfalt bei. Möchten Sie eine Brachfläche vorübergehend begrünen? Dann ist eine einjährige Mischung vielleicht besser als eine mehrjährige Blumenwiese. Wollen Sie Arbeit und Kosten sparen oder lieben Sie einfach Wildblumen? Diese Fragen sollten Sie sich stellen, um die richtige Wahl zu treffen.

Arten von Blumenmischungen

Es gibt Tausende von Blumenmischungen. Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Stellen Sie sich zunächst die Frage, ob Sie eine temporäre oder eine dauerhafte Begrünung in Form einer Blumenwiese wünschen. Es gibt Blumenmischungen mit einjährigen Blumensamen, mit mehrjährigen Blumensamen, aber Sie können auch eine Mischung aus beiden wählen. Einjährige Pflanzen blühen nur eine Saison. Sie sind ideal für die Aussaat zur vorübergehenden Begrünung von Brachflächen. Mehrjährige Blumenwiesen blühen in der Regel drei bis fünf Jahre lang. Mehrjährige Blühmischungen brauchen jedoch ein Jahr, um sich voll zu entwickeln, während einjährige Blühmischungen schon nach wenigen Monaten prächtig blühen.

Wann sollten Wildblumen ausgesät werden?

Die beste Aussaatzeit hängt von der Haltbarkeit der Blumenmischung ab. Einjährige Blühmischungen können (und sollten) von Mitte April bis Anfang Juni ausgesät werden, damit sie noch im selben Jahr blühen. Mehrjährige Blumenwiesen können das ganze Jahr über angelegt werden. Wildblumen werden am besten im Herbst ausgesät. Der Hauptgrund dafür ist, dass der Unkrautdruck dann geringer ist. Außerdem entwickeln sich bestimmte Kaltkeimer besser. Kaltkeimer ist ein Sammelbegriff für Pflanzen, die Winterkälte benötigen, bevor sie im Frühjahr keimen können. Denn auch in der Natur werden die Pflanzen im Herbst ausgesät. Lassen Sie sich von der Natur inspirieren.

Idealerweise säen Sie Blumen in einen lockeren, nährstoffarmen Boden mit einer Bodentemperatur von mindestens 10 °C. Vermeiden Sie die Aussaat von Blumensamen während längerer extremer Trockenperioden, bei Nachtfrost und auf aufgeweichten Flächen.

Wie sät man eine Blumenwiese?

Bereiten Sie den Boden vor, indem Sie die vorhandene Vegetation entfernen. Viele Gärtner glauben, dass man Blumen inmitten von Vegetation wie Rasen säen kann, aber nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Der Grund dafür ist, dass Gras schneller wächst als Blumen, was zu einer schnellen Verunkrautung führt. Manchmal kommt es auch vor, dass eine Blumenart dominiert. Das ist auf Dauer problematisch. Sie möchten eine abwechslungsreiche Blumenwiese anlegen, die ausreichend Farbe, Nahrung und Nistmöglichkeiten für verschiedene Insekten bietet. Wenn Sie die Blumensamen auf nacktem Boden aussäen, können sie leichter keimen und zu ausgewachsenen Pflanzen heranwachsen. Nach dem Entfernen der vorhandenen Vegetation kann der Boden leicht mit einer Harke bearbeitet werden.

Optional: Ein falsches Saatbett gegen Unkraut anlegen

Möchten Sie sicher sein, dass Sie mit einem sauberen Boden beginnen? Dann wenden Sie die Methode des falschen Saatbetts an! Was ist das? Ein falsches Saatbett ist nichts anderes als ein Saatbett, in das noch keine Samen gesät wurden. Wenn der Boden gelockert und mit der Hacke oder dem Spaten bearbeitet wird, kommen die Unkrautsamen zum Vorschein. Sobald das Unkraut aufgelaufen ist, kann es erneut gehackt werden. Dieser Vorgang kann zwei- bis dreimal wiederholt werden, bis der Unkrautdruck gering genug ist. Ein falsches Saatbeet ist nur in den Sommermonaten möglich. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass das Bodenleben intakt bleibt.

Aussaat von Wildblumen von Hand

Die Aussaat von Hand bringt die besten Ergebnisse. Der Einsatz einer Sämaschine ist aufgrund der sehr unterschiedlichen Aussaatstärken der Blumensamen nicht sinnvoll. Eine Blumenmischung sollte sehr dünn gesät werden. Verwenden Sie etwa 1-2 Gramm Samen pro Quadratmeter. Bei der Aussaat von Wildblumen empfiehlt es sich, das Volumen mit leichtem Sand zu erhöhen.

Dafür gibt es zwei Gründe:

  • Leichter Sand ist nährstoffarm. Wie bereits erwähnt, ist ein nährstoffarmer Boden für die Anlage einer Blumenwiese wünschenswert.
  • Wenn Sie mit hellem Sand arbeiten, können Sie genau sehen, wo Sie gestreut haben.

Die Dosierung von Blumensamen kann sehr schwierig sein und man streut schnell zu viel. Wenn Sie eine Mischung aus Sand und Samen verwenden, können Sie Ihre Samen effizienter handhaben. Füllen Sie einen Eimer oder Behälter mit leichtem Sand und mischen Sie die Blumensamen von Hand hinein. Wenn Sie eine große Blumenwiese von ca. 100 m² anlegen, ist es besser, eine Schubkarre zu benutzen. In diesem Fall 1 kg leichten Sand mit 250 g Blumenmischung mischen.

Die Blumensamen mit einer Harke leicht in den Boden einarbeiten. Die Blumensamen nicht vollständig mit Erde bedecken, da sie sonst nicht keimen können. Wenn Sie während einer längeren Trockenperiode säen, ist es wichtig, den Boden regelmäßig zu wässern. Vor allem in den ersten Wochen ist es wichtig, dass der Boden gut feucht ist.

Pflege einer Blumenwiese

Blumenwiesen sind sehr einfach zu pflegen. Um die Lebensdauer der Blumenwiese zu verlängern, sollte sie von Zeit zu Zeit gemäht werden. Dabei müssen Sie die Art der Blumenwiese und die Bodenbeschaffenheit berücksichtigen. Wenn Ihr Boden sehr nährstoffreich ist, sollten Sie die Blumenwiese dreimal im Jahr mähen. Ist Ihr Boden nährstoffarm? Dann reicht es, einmal im Jahr zu mähen. Am besten mähen Sie im Sommer (Ende Juni/Anfang Juli) und im Herbst (September/Oktober). Im Blogartikel 'Blumenwiesen richtig mähen' finden Sie eine ausführliche Erklärung.

Tipp: Mähen Sie Blumenwiesen in Etappen. So geben Sie verschiedenen Insekten die Möglichkeit, zu anderen Pflanzen zu krabbeln. Wenn Sie in Etappen mähen, bleiben immer einige blühende Pflanzen und damit Nahrung für Insekten übrig.

Wie schnell wächst eine Blumenwiese?

Wie schnell eine Blumenwiese wächst, hängt ganz von der Blumenmischung ab. Eine einjährige Blumenmischung beginnt bereits wenige Wochen nach der Aussaat Knospen zu bilden, während mehrjährige Mischungen im ersten Jahr hauptsächlich unterirdisch aktiv sind.

Das Besondere an einer Blumenwiese ist, dass alle Blumensamen ihre eigene Strategie haben, um optimal zu keimen. Sie warten sozusagen auf den richtigen Zeitpunkt. Wundern Sie sich also nicht, wenn manche Pflanzen erst ein Jahr nach der Aussaat zu wachsen beginnen. Die Natur ist sehr geduldig. Wenn Sie eine Blumenwiese anlegen, brauchen auch Sie Geduld: Die Blumensamen werden mit Sicherheit keimen.

Was tun, wenn die Blumenwiese verblüht ist?

Wenn die Blumenwiese am Ende der Saison nicht mehr blüht, können Sie sie mähen. Eine mehrjährige Blumenwiese kann nach drei bis fünf Jahren wieder ausgesät werden. Mähen Sie die Blumenwiese vollständig ab und bearbeiten Sie den Boden. Jetzt kann wieder gesät werden. Wenn Ihre Blumenwiese halb verblüht ist, können Sie die verblühten Pflanzen noch einige Zeit stehen lassen. Mit der Zeit trocknen sie aus und der Wind verteilt die frisch gereiften Samen über den Boden. So wachsen an der gleichen Stelle wieder neue Pflanzen.

Was tun gegen die Vergrasung?

Vergrasung ist oft eine direkte Folge von nährstoffreichen Böden und/oder extensiver Mahd. Gräser wachsen schneller als Wildblumen, die dann unterdrückt werden. Sie können Abhilfe schaffen, indem Sie die Flächen, auf denen die Vergrasung auftritt, gezielt mähen. Es kann auch nicht schaden, die Vegetation während der Blütezeit zu mähen. Es ist zwar eine Verschwendung, aber dadurch werden die meisten Nährstoffe entfernt. Es ist wichtig, das Überwachsen durch Mähen im Frühjahr einzudämmen. Mähen Sie zum Beispiel im Mai oder Juni mit einem Freischneider. So erhalten Sie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Gras und Pflanzen.

Klappertopf auf der Blumenwiese gegen Verunkrautung

Der Klappertopf ist ein Halbschmarotzer der Gräser. Die Pflanze unterdrückt die Gräser, so dass die Blumen besser gedeihen. Der Klappertopf kann auf mageren bis mäßig nährstoffreichen Böden angebaut werden. Wenn Sie unter wuchernden Gräsern leiden, mähen Sie diese kurz und säen Sie den Klappertopf von Juli bis in den Spätherbst.

Die Pflege und Aussaat von Wildblumen lohnt sich auf jeden Fall. Im Handumdrehen haben Sie einen schönen Anblick, erfreuen viele Tier- und Insektenarten und tragen zur Erhöhung der Artenvielfalt bei. Wenn Sie Fragen zur Anlage und Pflege von Blumenwiesen haben, wenden Sie sich an uns. Unsere Fachleute beraten Sie gerne.